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Papierpatrone für das Podewils-Gewehr

Will man den Podewils-Hinterlader mit Leben erfüllen, d.h. schießen, so muß man selbst Papierpatronen fertigen. Da sie heute nicht mehr fabrikmäßig hergestellt werden. Die hier dargestellte Methode stellt eine Basismethode dar. Der Fokus bei dieser Basismethode liegt auf der möglichst einfachen Herstellung. Ein interessanter und faszinierter Aspekt bei der Beschäftigung mit Hinterladern, die mit Papierpatronen betrieben werden, besteht darin, dass sich bei der Munitionsherstellung ein weites Feld zum Experimentieren ist.

Zunächst ein wichtiger Hinweis: Ich übernehme keine Haftung für eventuelle Schäden an Material oder körperliche Unversehrtheit! Jeder Nachbau passiert auf eigene Gefahr!!!


Für eine Fertigung meines Basismodells von Papierpatronen für den Podewils-Hinterlader benötigt man folgende Utensilien:

Utensilien

  • Ein Stück Papier mit den Maßen 70mm lang, 60mm breit.
  • Als Geschoß: Ein Minie-Geschoß 13,9mm 520 grain (oder .547 für die Zeitgenossen,die unbedingt in angelsächischen Maßen rechnen wollen  ;).
  • Locheisen mit Durchmesser 16mm (für ein Filzblättchen) und 14mm (für ein Papierblättchen).
  • Klebestift o.ä.
  • Nagelschere.
  • Seitenschneider
  • 14er Rundholz als Schablone zum Wickeln der Papierhülsen.
  • Geschoßfett: Ich benutze EUCERIN CUM AQUA (gibt es für günstiges Geld in der Apotheke);.
  • Ein Hölzchen zum Aufstreichen des Geschoßfettes in die Rillen des Geschosses.

Zunächst werden die Papierhülsen gefertigt: Man bestreicht die lange Seite des Papierstücks mit dem Klebestift und wickelt es um die 14er Rundholzschablone. Dabei sollte das Papier etwas zwei bis drei mm überstehen.
Patrone2

Als nächstes schneidet man mit der Nagelschere das Papier alle paar Milimeter ein. Zusätzlich stanzt man mit dem 14er Locheisen runde Stücke Papier aus. Man bestreicht das runde Papierstück mit dem Klebestift und börtelt das eingeschnittene Papier um. Einmal gut festdrücken. Dabei ist es hilfreich, wenn man die eigeschnittenen Papierstücke zusätzlich mit dem Klebestift bestreicht.
Patrone3

Nun streicht man den Boden der Papierpatrone noch mal mit dem Klebestift ein und klebt das Filzblättchen, dass man vorher mit dem 16mm Locheisen ausgestanzt hat, auf (es dient - siehe Beschreibung des Podewils Gewehrs - für eine zusätzliche Dichtung) - fertig ist die Papierhülse. Die 14er Rundholzschablone muss man natürlich wieder rausziehen. ;-) Anschließend wird die Papierhülse in folgender Reihenfolge befüllt: Schwarzpulver (ich verwende 60 Grain Schwarzpulver PP), und das gefettete Minie-Geschoß (Abbildung zeigt Geschoß ohne Fett).
Patrone4

Zum Abschluß wird die Papierhülse durch verdrillen oben geschlossen. Was übersteht wird mit dem Seitenschneider abgeschnitten. FERTIG!
Patrone5

Na dann viel Erfolg beim Nachbau und "Gut Schuß".

Wie gesagt: Es ist eine Basismethode zum Einstieg. Es gibt eine Reihe anderer Möglichkeiten, die vielleicht der originalen Patrone näher kommen.



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